Vieles im Leben eines jeden Menschen begegnet ihm, weil da etwas gesehen werden will. Zum Beispiel: Warum führt man immer die gleiche Art von Beziehung? Warum trifft man immer auf die gleiche Art Mann oder Frau? Warum passieren immer die gleichen Dinge, ein und derselben Person? Oder auch: Warum hat man immer wieder an derselben Stelle am Körper Schmerzen oder Erkrankungen? Oder: Warum bringen uns bestimmte Dinge aus der Fassung oder machen uns wütend?
Alles was einem begegnet, besonders wenn es sich wiederholt, ist ein Hinweis. Diese Hinweise werden immer deutlicher wenn man nicht hinsieht. Es passiert einfach nichts umsonst. Davon bin ich überzeugt.
Wir alle haben unsere Themen und Prozesse. Jeder für sich. Bis mir das überhaupt klar war, hat es einige Zeit gedauert. Selbst wenn wir vermuten dass wir die von uns ungeliebten Situationen eventuell selbst anziehen, wollen wir das natürlich nicht wahrhaben. Also sehen wir uns das garnicht erst an.
Es erfordert nämlich, dass wir einen Teil unseres Egos aufgeben. Und das Ego ist davon wenig begeistert. Es setzt alles daran dass wir weiter blind durch die Gegend laufen, Hauptsache, ihm bricht kein Zacken aus der Krone.
Dabei ist es viel anstrengender, sein Leben damit zu verbringen wegzusehen! Als hätte man da eine eiserne Kette am Fuß, die einen zwar permanent einschränkt, aber solange wir noch laufen können, sehen wir sie uns einfach nicht an. Und verstecken sie auch vor den anderen. Solange niemand sie sieht, oder gar fragt woher sie stammt, ist sie quasi garnicht da!
Aber sie ist da. Und wir spüren sie auch. Irgendwann tut sie uns weh. Und irgendwann können wir vielleicht nicht mehr so gut laufen.
Ich finde es ist unglaublich, wie lange wir so leben können. Wie weit wir kommen, bis es uns tatsächlich umhaut, und nichts mehr geht.
Ich bleibe bei dieser Metapher mit der Kette. Tatsächlich ist diese nicht immer so klar zu sehen, auch nicht von uns selbst. Und das ist etwas das bei jedem Menschen unterschiedlich ist. So vieles trägt dazu bei, ob wir die Kette sehen, oder nicht. Und ich weiß wie es ist, wenn man sie einfach nicht sieht oder sehen will!
Wenn dann der Moment kommt, in dem man die Kette sieht, also wir erkennen was dahinter steckt, zum Beispiel in unseren Verhaltensmustern, empfindet man nicht selten Scham oder auch Schuld. Und ich denke das ist es, was uns am meisten davon abhält, wirklich hinzusehen.
Ich möchte sagen, dass es viel Stärke braucht, sich seinen Themen zu stellen. Egal was es ist, und was „die anderen“ dazu sagen, sei dir gewiss, dass es dich wachsen lässt, wenn du deinen Themen mutig und liebevoll begegnest. Denn das ist es, was es erfordert. Mut und Liebe.
Jeder ist mehr oder weniger in der Lage dies zu erkennen. Und das ist ok. Keiner ist deswegen besser oder schlechter. Wir alle werden unter unterschiedlichen Umständen groß. Jeder Mensch hat bis zum heutigen Tage unzählige Erfahrungen gesammelt, und ist so vielen unterschiedlichen Menschen, Dramen und Themen begegnet.
Nur allzu gerne suchen wir die Schuld für die eigene Unzufriedenheit bei anderen. Dabei liegt der Schlüssel zur Veränderung nur in uns selbst. Verachtung und Bewertung haben noch nie jemandem geholfen.
Bleibe bei dir. Sei die Veränderung. Wenn du Frieden willst, dann sei Frieden. Ohne Ausnahme.
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