Vom Ego und der Seele

Im Laufe des Lebens, und auf der Suche nach Glück und Zufriedenheit, stellen wir uns möglicherweise die Frage, wer wir eigentlich sind. Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst folgendes ergründen:

Was ist das Ego? Und was ist die Seele? 

Um es ganz einfach auszudrücken, könnte man sagen, die Seele ist das Fühlen und das Ego ist das Denken.

Die Seele spricht über unser Herz zu uns, und das Ego über das Gehirn.

Wir kommen also zur Welt, in einem Körper, und diesen beiden Instanzen. Nur warum stellt sich uns irgendwann die Frage, wie wir unsere Seele überhaupt wahrnehmen können? 

Warum müssen wir unsere Seele, das höhere Selbst, suchen, während unser Gehirn ununterbrochen seine Anwesenheit demonstriert? Es plappert pausenlos in Form unserer Gedanken, ohne dass wir danach gefragt haben!

Die Seele hingegen spricht nicht in Worten. Oder hast du dein Herz jemals sagen hören: „Du freust dich gerade“ oder „Du bist verliebt“ oder „Du findest diese Blume dort schön!“ Nein, denn sie ist rein spürbar. Ein Wissen das nicht auf Erlerntem basiert. Ihre Hinweise sind subtiler Natur. Und sie ist auch nicht so laut wie unsere Gedanken.

Nun sind wir also auf der Welt. Neugierig und über so vieles erfreut. Wir erforschen unsere Umgebung und sind hochgespannt, wenn wir eine Blume mit allen Sinnen erkunden. Wie sie aussieht, wie sie duftet, wie sie sich anfühlt… Die Seele ist hier ganz in ihrem liebenden Element.

Möglicherweise machen wir auch die Erfahrung, dass es keine gute Idee ist, die Blume zu essen. Und hier kommt unser Gehirn zum Einsatz. Es speichert jede unserer Erfahrungen ab. Was auch sinnvoll ist und dazu ist es auch da. Damit wir uns nicht vergiften, wenn wir alles essen, was wir schön finden. 

Das Gehirn ist deswegen auch so deutlich in seiner Warnung. Es kommt klar: „Achtung, Gefahr!“ Und nun macht es noch etwas. Unsere Schaltzentrale ist in der Lage, Hormone auszuschütten, die uns fühlen lassen. Es geht ja schließlich um Leben und Tod! Also bekommen wir Angst. Mit allem was dazu gehört, und das innerhalb von Millisekunden.

Sagen wir, wir begegnen einem Bären. Die liebende Seele will ihn streicheln und knuddeln. Das Gehirn ist aber schneller. Wir bekommen Angst. Der Fluchtmodus wird aktiviert, und hinterher wundern wir uns, dass wir so schnell rennen können.

Soweit, so gut. Das Gehirn, alias das Ego, hat gelernt, wenn wir bestimmte Blumen essen, geht es uns schlecht. Also wird es nun jedesmal Alarm schlagen, wenn wir in einer ähnlichen Situation sind.

Dasselbe passiert, wenn wir die Erfahrung machen, dass wenn wir uns nicht verhalten wie man es von uns erwartet, unsere Eltern mit uns schimpfen, oder sogar bestrafen. 

Man ist böse auf uns, wenn wir zu laut sind, den Erwachsenen ins Wort fallen, den Teller nicht leer essen, oder nicht tun was uns gesagt wird. 

Zu etwas keine Lust zu haben, war auch selten ein Argument. Wir lernen, das unser Gefühl nicht so wichtig ist. 

Was tut also unser Ego, das uns vor allem beschützen und unser Überleben sichern möchte? Es beginnt die Impulse der Seele, des Herzens, unser Gefühl, zu unterdrücken. 

Man könnte sagen, es geht um Leben und Tod, wenn wir Gefahr laufen, irgendwo nicht dazuzugehören. Einer Gemeinschaft anzugehören, war vor langer Zeit, tatsächlich überlebenswichtig, auch als Erwachsener. 

Und deswegen leitet das Ego diese drastischen Maßnahmen ein. 

Es ist wichtig dieses zu verstehen! Denn das Ego von vorne herein zu verteufeln, ist nicht sinnvoll. Es gehört zu uns. Wir sind es! Nur, sind wir eben auch unsere Seele. Es geht darum beides in Harmonie zu bringen.

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